Kasachstan- blubb blubb blubb

der Grenzübergang nach Kasachstan verläuft relativ schnell und problemlos. Der Bus wird eigentlich nicht kontrolliert, nur mit einer Videosonde wird in einen der beiden randvollen Dieseltanks geschaut.
Aber wahrscheinlich auch nur, weil sie dieses Teil neu haben und es deswegen auch ausprobiert werden muss. Nach nicht mal 10 Minuten ist die Kontrolle abgeschlossen und die beiden Kasachen neben uns, die wirklich komplett auseinander genommen wurden, schauen neidisch zu, wie wir schnell wieder verschwinden.
Nach wenigen Kilometern kommt ein kleiner Ort. Da es nun schon sehr spät ist, beschließen wir auf einem Parkplatz vor einer Wechselstube an der Straße zu schlafen. Leider wird es keine ruhige Nacht, es ist reger Verkehr und die Autos und LKW´s sind sehr laut.
Am nächsten Morgen wechseln wir etwas Geld und fahren weiter. Es scheint, als bestünde das Land nur aus extrem schlechten Straßen oder Baustellen. Ziemlich fertig kommen wir abends an einem Parkplatz an. Um uns herum weiden Pferde und ein Esel leistet uns beim Abendessen Gesellschaft.
Wie schon in Kirgisistan, sieht man auch hier anstatt der bisher gewohnten Schaf- und Ziegenherden immer mehr Pferde- und Kuhherden. Auch die Hirten sitzen hier anstatt auf Eseln, stolz auf ihren Pferden. Pferdefuhrwerke ersetzen Eselkarren als gängiges Transportmittel.
Weiter geht es in Richtung Russland. Gegen Nachmittag sehen wir von der Straße aus einen kleinen Fluß in dem Leute baden. Wir sind für heute genug gefahren, außerdem ist es heiß und eine Abkühlung würde gut tun.
Also fahren wir einen kleinen Weg ab und parken direkt am Fluß. Die perfekte Gelegenheit um mal wieder Wäsche zu waschen.
Während wir das Abendessen zubereiten, kommt eine Herde Pferde und Kühe vorbei, die von ihrem Hirten nach Hause getrieben wird und den Bus umringt.

Benni beim Zwiebel schneiden

Benni beim Zwiebel schneiden


Etwas weiter vorne parkt ein Kasache sein Auto mitten im Fluß um es zu waschen.
Plötzlich kommt ein Bus den Feldweg runter gefahren, hält an, ein Passagier steigt aus und er fährt wieder weiter. Ob das hier eine offizielle Bushaltestelle ist?
Bushaltestelle und Waschsalon

Bushaltestelle und Waschsalon


Am morgen geht es weiter. Wir fahren durch den Fluß und bleiben wieder mal stecken. Dieses Mal ist das Ganze aber sowohl erfrischender, wie auch sauberer als die letzten beiden Male.
Einzig der Auspuff der unter Wasser vor sich hin blubbert, beunruhigt Verena ein bißchen.
blubb blubb

blubb blubb


Aber wir sind ja mittlerweile schon geübt, schrauben die Sandbleche ab und schaffen es auch diesmal, mit Hilfe derer und dem Wagenheber wieder raus zu kommen.
Elke auf Tauchgang

Elke auf Tauchgang


Frisch gebadet ziehen wir drei dann also nach einer halben Stunde von dannen.
Ein paar Kilometer weiter steht ein Passat am Straßenrand und eine Frau winkt aufgeregt. Wir halten an. Der Mann kommt auf uns zu und gibt uns zu verstehen, dass er einen Wagenheber braucht. Gemeinsam mit Benni bockt er dann das Fahrzeug auf, zieht den Sicherungssplint aus dem Achsstummel der Hinterachse und kann das Rad, ohne es zu lösen, komplett mit Bremmstrommel abnehmen. Auf dem Achsstummel ist kaum mehr ein Gewinde sichtbar. Er nimmt eine neue, alte Mutter, die natürlich nicht greift, sichert diese mit einem neuen, alten Splint und erklärt seine Arbeit als beendet. Das heißt, Rad und Bremmstrommel werden nun nur noch durch den Splint gehalten. Mit dieser riskanten Reparatur fährt er dann mit seiner Familie weiter. Die nächsten 100 km kommt keine Werkstatt. Wir wünschen auf jeden Fall viel Glück, dass alles hält.
Weiter hoppeln wir über Kasachstans Straßen und sind mittlerweile ziemlich genervt von den unzähligen Schlaglöchern. Leider ist das Fahrwerk der Vorderachse so weich, obwohl verstärkte Transporterfedern und stärkere Stoßdämpfer verbaut sind, dass bei jeder etwas größeren Bodenwelle die Räder im Radkasten aufsitzen. Somit ist Vorsicht geboten, wir wollen mit Elke ja noch ein Stückchen weiter fahren. Wenigstens wird man netterweise alle 10 km von Verkehrsschildern darauf hingewiesen, dass auf den nächsten 10 km mit Bodenwellen zu rechnen ist.
Nach vier Tagen Kasachstan erreichen wir die russische Grenze. Die Ausreise aus Kasachstan ist schnell erledigt und nachdem wir unsere Ausreisestempel im Pass haben, geht es weiter auf die russische Seite.

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