Nach über drei schönen Wochen in Ban Krut machen wir uns auf den Weg nach Bangkok. Morgen ist nämlich Songkran, thailändisches Neujahr und da soll es nicht so gut sein zum Fahren.
Wir kommen abends in Bangkok an. Es ist extrem heiß und es geht auch kein kühlender Wind, so wie in Ban Krut am Meer. Dann gibt es auch noch einen kurzen Regenschauer, der die Straßen komplett überflutet und die Luftfeuchtigkeit stark ansteigen lässt.
Wir parken in der Nähe der Kao San Road und wollen uns erst mal was zu essen besorgen.
In den Straßen ist schon Songkran Stimmung angesagt, die Menschen bespritzen sich gegenseitig mit Wasser und haben weiße Paste im Gesicht.
Ürsprünglich wurden zum Neujahrsfest lediglich die Hände der älteren Familienmitglieder, sowie die Buddhas in den Tempeln mit Wasser übergossen. Mittlerweile hat sich das Fest aber so entwickelt, dass die Menschen komplett mit Wasser übergossen oder mit Wasserpistolen bespritzt werden.
Nach der schwül-heißen Nacht in Bangkok, fahren wir zu dem Tierarzt, bei dem endlich das benötigte Dokument für Mahi angekommen ist.
Da Jonas und Ellen zwei Zimmer in einem kleinen Haus in der Nähe gemietet haben, wo auch Sandra und Markus gerade sind, beschließen wir den Vieren einen Besuch abzustatten.
Auf dem Weg dorthin, sind die Songkran Feierlichkeiten in vollem Gange und auch wir und die fette Elke kommen nicht daran vorbei mit Talcum Puder beschmiert und mit Wasser begossen zu werden.
Bei den anderen angekommen stellt sich heraus, dass noch ein Zimmer in dem Haus frei ist und Verena überredet Benni dazu dieses zu nehmen. Das Zimmer ist nicht teuer und die Hitze und die Luftfeuchtigkeit in Bangkok sind einfach extrem. Außerdem ist es nett mit den anderen Reisenden zusammen zu sein. So schlafen wir zum zweiten Mal auf dieser Reise außerhalb unserer fetten Elke.
Auch Mahi findet das ganz schön komisch und ist in der ersten Nacht ziemlich unruhig.
Am nächsten Tag beschließen wir, uns ins Getümmel zu stürzen und Songkran zu feiern. Zusammen mit Jonas und Ellen machen wir uns auf den Weg. Unterwegs wird erst mal eine passende Waffe in Form einer Wasserspritzpistole besorgt und nach kurzer Zeit sind wir von oben bis unten durchnässt.
Gegen Abend wird es mit den nassen Kleidern dann doch recht kühl und wir nehmen uns ein Taxi zurück zum Haus, wo Sandra und Markus mit Crystal und Mahi uns erwarten.
Da auch Sandra und Markus am gleichen Tag wie wir mit ihrem Hund Crystal in die Schweiz fliegen, beschließen wir gemeinsam zum Amstveterinär zu gehen um die Gesundheitsbescheinigung und die Ausfuhrgenehmigung für die Hunde machen zu lassen. Es ist viel los und bis wir mit allem fertig sind, sind 3,5 Stunden vergangen. Aber es hat alles geklappt und somit haben wir dann endlich alles erledigt, was wir für die Einreise nach Deutschland brauchen.
Dann gibt es ja noch das Problem mit den Containerrädern, die wir für die Verschiffung unseres Busses brauchen. Ein netter Thailänder hat uns ja angeboten, uns alte Felgen zu schenken. Da er aber über die Feiertage nicht in Bangkok ist, waren Ellen und Jonas so nett, sie für uns abzuholen und zu lagern, bis wir in Bangkok eintreffen. Da auf den Felgen allerdings noch Reifen drauf sind, machen wir uns, sobald die Feiertage um sind auf die Suche nach einer Werkstatt, die uns diese Abziehen kann. Sie ist schnell gefunden und auch eine weitere Werkstatt, die uns die Felgen bearbeitet ist schnell gefunden. Als wir sie am nächsten Tag abholen kommen, wollen die nicht einmal Geld dafür haben.
Da wir noch ein paar Souveniers für die Lieben daheim kaufen wollen statten wir, zusammen mit Jonas und Ellen, dem Chatuchak Weekend Market einen Besuch ab. Er soll der größte Wochenendmarkt der Welt sein und ist wirklich gigantisch groß. Wir bestaunen die tollen Werke der Künstler, die am Eingang ausgestellt sind, laufen einige Zeit über den Markt, aber es ist so unerträglich heiß, dass weder Zwei- noch Vierbeiner weiter hier bleiben wollen. Also fahren wir, leider ohne Souveniers, wieder zurück. Echt schade, denn es hätte bestimmt noch soooo vieles zu sehen gegeben.
Die schwül-heißen Temperaturen tragen nun auch dazu bei, dass wir die letzten Tage in Bangkok nur so viel wie nötig, außerhalb des kühlenden Hauses machen.
Da fällt uns wieder ein, was ein Thailänder in Songklah zu uns gesagt hat: „we have no seasons, only hot and hotter…“
Jetzt ist es also gerade hotter.
Dennoch muss Elke für die Verschiffung startklar gemacht werden. Während uns der Schweiß den Rücken hinunter strömt, machen wir innen und aussen alles sauber, Verpacken Lebensmittel und suchen Sachen zusammen, die wir im Flugzeug mitnehmen wollen.
Ein Tag vor unserem Abflug fahren wir dann zum Containerterminal in Bangkok. Nach kurzer Wartezeit kommt auch schon unser Agent, der für uns und zwei andere deutsche Pärchen, die ihre Toyotas verschiffen lassen wollen, den Papierkram erledigt. Wir fahren vor den Container und Benni montiert die Reifen um. Rad für Rad wird mit dem Wagenheber angehoben und gegen die kleinen Stahlräder getauscht. Während Benni die schweißtreibende Arbeit verrichtet, übernimmt Verena die wichtige Aufgabe der Dokumentation in Form von Fotos.
Nun wird es spannend, Benni steigt in den Bus und fährt langsam auf die Stahlrampe, die in den Container führt. Aber die glatten Stahlräder haben auf dem Untergrund keinen Grip. Mithilfe der anderen Reisenden, schaffen wir es dann aber doch noch die fette Elke in den Überseecontainer zu bekommen.
Jetzt ist unser (fast immer) treues Gefährt und unser Zuhause für das letzte Jahr also erst mal 5 Wochen weg.
Mit einem komischen Gefühl nehmen wir ein Taxi zurück zu dem Haus in Bangkok, wo Jonas und Ellen mit Mahi auf uns warten. Irgendwie fühlen wir uns jetzt schon so, als würde uns alles Mögliche fehlen.
Wir verbringen noch eine letzte Nacht in Bangkok und werden dann am nächsten Morgen von Jonas und Ellen zum Flughafen gefahren.
Wir sind ganz schön aufgeregt und hoffen, dass mit dem Flug für Mahi alles klappt und sind, auch wenn wir uns schon sehr darauf freuen Familie, Freunde und unsere beiden Katzen wieder zu sehen, sehr traurig, dass diese wunderschöne Reise nun zu Ende ist.
Am Flughafen angekommen, treffen wir auch Sandra und Markus. Das einchecken der Hunde klappt problemlos und dann müssen wir uns auch schon für die nächsten 12 Stunden von unserem kleinen Liebling verabschieden.
Benni hilft dem Flughafenangestellten noch die Hundebox auf das Fließband zu stellen und schon fährt Mahi durch das Röntgengerät? davon.
Der Rückflug ist nicht wirklich sehr entspannt, da wir immer hoffen, dass es unserem kleinen Freund im Frachtraum unter uns, gut geht.
Nach der Landung geht es recht schnell, dass wir die Box in Empfang nehmen können und es empfängt uns ein glücklicher Mahi, in einem riesigen Berg aus Kissenfetzen. Das war also seine Beschäftigung während des Flugs… Ansonsten ist er aber eigentlich ganz normal und man merkt ihm die Strapazen des Fluges gar nicht an. Schnell sind wir durch die Zollkontrolle durch (da Mahi ein Straßenhund ist und wir nichts für ihn bezahlt haben, müssen wir ihn auch nicht versteuern, erklärt uns der Zöllner). Verenas Mutter und Schwester holen uns vom Flughafen ab und wir fahren gemeinsam wieder zurück an den Ort, an dem unsere wundervolle Reise vor einem Jahr gestartet ist.
Nun heißt es erst einmal wieder Jobs und Wohnung finden, Geld verdienen für die nächste Reise. Denn diese war zwar die Erste aber ganz sicher nicht die Letzte…
Unsere Reise führte uns durch insgesamt 19 Länder, wir durften einzigartige, wunderschöne Landschaften sehen, viele verschiedene Kulturen, unglaublich nette, gastfreundliche Menschen kennen lernen, faszinierende historische Stätten besuchen, haben tolle, andere Reisende getroffen, konnten unzählige, neue Erfahrungen sammeln und haben es keinen Tag bereut, diese Reise gemacht zu haben. Wir können nur jedem raten, der so etwas auch gerne tun möchte: „mach es einfach“.