Russland- der letzte Rest und nette Treffen

es ist freitag Mittag als wir die Fähre von der Insel Olchon verlassen und wir stellen fest, dass wir genau zur richtigen Zeit gehen. Eine kilometerlange Schlange an Autos wartet darauf, auf die Insel zu kommen.
Die russischen Schulferien haben begonnen, es ist Wochenende und das Wetter ist traumhaft. Da wollen alle auf die Insel.
Nach einigen Kilometern, sehen wir einen Landcruiser mit Aufbau am Straßenrand parken. Wir überlegen kurz, dass könnten doch unsere China Mitreisenden Ruth und Walter sein. Also drehen wir um und siehe da, sie sind es tatsächlich.
Wir unterhalten uns ein wenig, dann fahren wir weiter richtung Irkutsk und die Beiden weiter nach Olchon.
Ruth und Walter erzählen uns, dass Gabi und Christian, welche auch zu unserer Chinagruppe gehören, wohl gerade in Irkutsk sind und so fahren wir kurzerhand an ihrem Stellplatz in der Stadt vorbei.
Wir bekommen eine Führung in ihrem gemütlich eingerichteten Mercedes LKW und gehen dann noch gemeinsam etwas trinken.
Die beiden haben sehr viel Reiseerfahrung, waren schon einige Male in Afrika und Indien und so gibt es viele interessante Geschichten zu erzählen.
Am nächsten Tag gehen wir erst mal auf Shoppingtour. Es gibt einige Dinge die wir schon längst erledigt haben wollten.
Wir kaufen eine Matrazenauflage, da die Matraze im Bus einfach zu weich ist. Außerdem gibt es endlich einen Ventilator, dieser ist zwar so laut, dass man damit unmöglich Schlafen kann, aber wenigsten bringt er etwas Abkühlung an den heißen Tagen.
Dann geht es weiter richtung mongolische Grenze. Wir fahren über Ulan Ude, machen aber nur einen kurzen Stop in der angeblich asiatischsten Stadt Russlands und fotografieren den riesigen Lenin-Kopf, die laut Reiseführer größte Portraitbüste der Welt.
Der Schädel ist wirklich gigantisch.

Ulan Ude- Lenin Kopf

Ulan Ude- Lenin Kopf


Weiter geht es zum Kloster von Ivanogilsk, dem buddhistischen Zentrum Russlands. Der Tempel hat schon geschlossen, wir besichtigen ihn aber von aussen und kochen dann auf dem Parkplatz unser Abendessen.
Gebetsmühlen im Kloster von Ivanogilsk

Gebetsmühlen im Kloster von Ivanogilsk


Kaum sind wir fertig, kommt eine Frau mit ihrem blinden Sohn an der Hand an die offene Schiebetüre. Der kleine Ludub spricht für seine 10 Jahre recht gut Englisch und erzählt uns stolz, dass er Sänger und Komponist ist.
Die Mutter möchte, dass wir mit zu ihnen nach Hause kommen und bei ihnen übernachten. Dieses liebe Angebot lehnen wir ab und erklären, dass der Bus unser Zuhause ist und wir gerne darin schlafen.
Sie verabschieden sich, kommen aber kurze Zeit später noch einmal mit einem Mönch aus dem Kloster zurück. Er erklärt, dass der kleine Ludub uns gerne eine DVD von sich schenken möchte.
Also verschwinden Mutter und Sohn wieder und kommen dann mit der DVD des kleinen Künstlers zurück. Wir legen sie in den Laptop ein und bekommen gleich noch eine Live-Gesangseinlage dazu. Obwohl Ludub blind ist, spielt er toll Klavier.
Wir bedanken uns herzlich und der Junge freut sich, dass uns seine DVD gefällt.
Am nächsten Tag fahren wir weiter und beschließen in dem letzten Ort vor der Grenze zu übernachten. Wir kaufen nochmal einige Vorräte ein, in der Mongolei soll es ja nicht so viel geben und finden dann einen ruhigen Parkplatz an einer Tankstelle.
Astrid und Sven schreiben uns, dass sie gerade auf dem Weg von der Mongolei nach Russland sind (sie sind bereits früher als wir in die Mongolei eingereist und wollen jetzt nochmal zurück nach Russland, um im Baikalsee tauchen zu gehen)
und wir verabreden uns an unserem Parkplatz.
Wir tauschen noch die Erfahrungen der letzten Wochen aus und begeben uns dann am nächsten Morgen auf den Weg in die Mongolei.
Nach 3,5 schönen Wochen in Russland, stürzen wir uns in das neue Abenteuer, die Reise durch die Mongolei.
Wir haben die unglaublichen Weiten Sibiriens, die netten Menschen und die schöne Natur sehr genossen, freuen uns jetzt aber auch auf die kommende Zeit im Land der Nomaden.

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